M53 Südtirol Arabba – Dolomiten und Trentino

22.10. Saisonabschlussfahrt! Das Wetter ist nicht so freundlich, aber auch nicht schlecht. Allerdings kühl. Ab um 11.00 Uhr, und bis zum Brenner war es warm. 155 km bis zur Tankstelle, 2 Stunden gesamt bis zum Brenner. Nicht allzu viel Verkehr, einige Idioten. In Innsbruck hat mich einer davon brutal geschnitten und die Vorfahrt genommen. Ab Brenner war es recht kühl und dick bewölkt. Weiter zum Kräuterpass – große Straßenstücke sind neu geteert. Es ist Herbst und oft nass, man muss sehr aufpassen. Weiter nach Corvara und über den Campolongo nach Arabba ins Olympia. Nix los und nur noch 1 Motorrad und ein paar Autos. Mit uns sind es ca. 12 Gäste. HP p.P. 37€, schöne Zimmer (232). Noch 2 Saunagänge gemacht (englische Familie im Badeanzug), ausgeruht und Abend gegessen. Wie immer gut, sitzen noch in der Hotelbar (einzige Gäste) und planen die morgige Route. 278km

23.10. Etwas Sonne am Morgen. Nach unruhiger Nacht (übliche Nacht in fremden Betten) um 10.45 Uhr los: Buchenstein – Digonera  (kleine Straße Richtung Fedaiapass )  Alleghe – Falcade zum Passo di Valles. Die Kurven und Waldstücke sind meistens feucht. Die Berggipfel sind in Wolken. Nach dem Passo di Valles war dann keine Sonne mehr. Der Rollepass war gut zu fahren. Die ganze Gegend ist traumhaft. Die viele bunten Lärchen, gelegentliche Bergblicke – fast zu schön, um immer nur durchzufahren. Die Südseite vom Rolle war durchwegs feucht, also nicht schön zu fahren. Viel Schnee in den Bergen, bis weit runter.

Weiter zum Pass di Cereda – Gosaldo – Passo delle Franche (viel Laub) – Agordo – Passo Duran. Bei der Abfahrt einer Schafherde begegnet. Umgedreht (ICH- ganz alleine!!) und zurück zu einem freien Platz wollten wir abwarten, bis die Straße frei ist. Aber die Schafe kamen direkt ans uns vorbei. Auf einmal standen wir inmitten von Hunderten von Schafen, wahrscheinlich waren es mehr aus Tausend. Die hatten keinerlei Respekt vor unseren Mopeds, die ganz schön wackelten. Die Schafe zogen des Weges, Hindernisse werden ignoriert. Mein Nummernschild war danach verbogen! Das war insgesamt recht lustig, die ganz kleinen haben die Schäfer mit dem Pickup gefahren, der ganze Zauber dauerte vielleicht 10 Minuten, aber die Straße, die wir fahren mussten, war bis ins Tal voll Sch….., kein Spaß also.

Weiter zum Staulanza und auf den Giaupass. Super zu fahren, alles trocken. Noch zum Falzaregopass und dem Valparola – ab hier lange Ölspur bis La Villa, wahrhaft eine Freude für jeden Motorradfahrer. Wollten noch die Sellarunde fahren, leider ging Richtung Grödner Joch die Reservelampe der BMW an! Also zurück nach Corvara tanken (1,35€).  Langsam zog Nebel auf und wir fuhren dann den Campolongo nach Arabba. Auch da war zu sehen, dass das Pordoijoch schon im Nebel war. Das hätte uns dann auch keinen Spaß mehr gemacht. Ansonsten war es seine schöne 11-Pässefahrt. 245km

24.10. Super Wetter. In der Früh blauer Himmel ohne Wolken. Vor dem Losfahren stellte ich fest, dass ich wohl gestern bei den Schafen meine Sonnenbrille vergessen hatte, besser verloren hatte. Also noch mal über der Passo di Staulanza und zum Passo Duran. Schock: die Hauptstraße ist gesperrt, aber ein freundlicher Carabinieri erklärte mir die Umleitung durch Foppa. Also, wenn ich vorher gewusst hätte, wo ich da fahren muss, wäre ich nicht gefahren und hätte auf die Brille verzichtet. Denn die Strecke war der Hammer für mich. Im Ort war es dann steil und eng, richtige spitzwinkelige Kurven (und das bei meinem großen Vorderrad und ich sowieso leicht in Panik) – die Autos vor mir fuhren z.B. nach links raus und dann rückwärts bis zur nächsten Kurve und ich musste da rumkommen – ich habe geschwitzt, wie selten zuvor: die Ecken und dann noch mit Absatz und bergauf, also worst case.

Am meisten hatte ich Angst, dass ich in der Kurve umfalle usw. Leider bedrängten mich die nachfolgenden Autofahrer auch noch, der nächste war schon auf Tuchfühlung aufgefahren und recht ungeduldig. Aber ich habe es ohne Umfaller geschafft. Vor allem war Volker ja schon vor mir weg, also hätte ich auch keinen Helfer gehabt. Volker meinte später auch, dass es so steil war, dass befürchtet hatte, dass die BMW vorne hochkommt. Weiter ging es Richtung Passo Duran, die Umleitung durch den Ort Gavàz war zwar eng, aber unproblematisch und bei der Umleitung durch das Örtchen Chiesa, da war es noch steiler, allerdings ohne Kurven-Ecken. Allerdings war die ganze Mühe umsonst, die Brille war nicht dort, wo ich sie vermutet hatte. Und dann den ganzen Spaß zurück, zu meinem Glück hatte die Baustelle „Mittagspause“ und wir konnten durch die Baustelle fahren. Ich war vielleicht froh! So ein bisschen Baustellen-Offroad macht mir gar nichts, aber enge Spitzkehren in Z-Form treiben mich fast zur Verzweiflung. Dass ich die Strecke aber geschafft habe, auch wenn ich ziemlich unter Stress gestanden bin und lieber gekniffen hätte, war ich hinterher doch etwas stolz und es hat mir einen ordentlichen Schub Selbstvertrauen verschafft.

So leicht erschüttert mich jetzt nichts mehr. Heut haben wir viel von der Gegend gesehen und bis auf wenige Kurven war fast alles trocken. Noch mal zum Giaupass, dann über Falzaregoabfahrt nach Cortina d’Ampezzo zum Misurina See. Die Drei Zinnen waren in Wolken. Pause gemacht, Wasser gekauft, Vögel gefüttert. Durch den Umweg am Anfang waren wir spät dran, es hat auch für den Pragser Wildsee und Plätzwiesen nicht mehr gereicht. Da wir zu Fuß zum See hätten gehen müssen, sind wir gleich umgedreht und über Olang – Furkelsattel ins Gadertal. Wollten unbedingt die Sellarunde noch fahren. Haben es auch noch geschafft. Super, kein Verkehr, traumhafte Kulissen. Vom Grödner Joch abwärts haben sie Bitumenstreifen gemacht, ganz frisch. Saublöd. Auf der Ostrampe des Pordoijochs war neben der Straße bis ca. 1800m Schnee! Der tagsüber geschmolzene Schnee machte jetzt die Straße stellenweise ziemlich rutschig, war aber noch zu fahren. Traumhafte Tagestour. Um 18.00 Uhr am Hotel, leicht dämmrig. Noch Sauna, viel Abendessen. Sind total vollgefressen nach diese drei Tagen. Es folgt noch eine weiter unruhige Nacht, morgen geht es heim. Gesamt heute 9 Pässe, 2x Staulanza, Giau, Falzarego, Tre Croci, Furkelsattel, Grödner-, Sella-, Pordoijoch. 267km

25.10. Nach erneutem reichhaltigen Abendessen haben wir auf den harten Matratzen die Nacht rumgekriegt, recht bald aufgestanden und um 10.00 Uhr losgekommen. Nachdem ich meinen Tankrucksack noch mal gewissenhaft und ordentlich erst aus – und dann eingeräumt habe, fiel mir doch glatt die vermisste Sonnenbrille in die Finger! Ich habe gestern den ganzen Tankrucksack durchsucht und die Brille nicht gesehen, kaum zu glauben. Wer weiß, wofür die Such-Fahrt gut war. Einige Kurven zum Pordoijoch waren noch etwas eisig, teilweise war Salz gestreut. Oben war es kühl, aber gute Sicht. Kurze Pause, auch noch mal weiter unten.

Guter Blick zum Langkofel. Weiter in der Sonne aufs Sellajoch. Fotopause. Der Freizeitbauer (?) unter dem Souvenierladen hatte ein kleines Schweinchen rumlaufen. Runter nach Canazei, Wasser kaufen. Weiter zum Karerpass. Pause in der Sonne, Wolken kamen! Auf der Karerpass-Westseite wurde es ungemütlich. Keine Sonne mehr, Berge in Wolken. Schade. Haben auf unseren Rittenausflug verzichtet. Sind dann weiter zum Schlern und vor Kastelruth nach Waidbruck (Ponte Gardena) eine kleine Straße runter. Dann durchs Eisacktal zum Brenner. Sehr windig in Österreich, ab Innsbruck wieder freundlicher und wärmer. Sind noch bis Telfs – Leutasch – Scharnitz (tanken) – Kesselberg –war ausnahmsweise auch mal nett zu fahren. Insgesamt heute 332 km gefahren, sehr schöne Tour, Glück mit dem Wetter und die Pässe hatten wir für uns ganz alleine.

Gesamtstrecke: 1121km

 

 

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