Südtirol – Deutschnofen

25.-28.10. Saisonabschluss in Südtirol

Wir haben fast kein Hotel gekriegt, alles haben schon geschlossen. Im Olympia, wo wir gerne Quartier genommen hätten, hätte es ab heute keine Sauna mehr gegeben. Haben lange im Internet nach passenden Hotels gesucht, sind dann auch über das Hotel Gasthof Stern in Deutschnofen gestolpert. Sind erst mittags los, weil es auch hier sehr kalt war und außerdem brauchte die BMW wieder Starthilfe. Kesselberg war frei zu fahren, alte Brennerstraße lief auch gut. Tanken bei der OMV, da wurden wir von einem anderen Biker gefragt, ob die Pässe schon was kosten. Er hat dann auch erzählt, wo er noch hinwollte. Er hatte in seinem Post-Lieferwagen eine BMW und ein Mountainbike dabei.

Weiter aufs Penser Joch. Nette Unterhaltung mit einem andern Biker, der etwas wetterfester ist als wir – er war nur mit Schlafsack im Gepäck unterwegs und die Nacht vorher draußen am Stilfser Joch genächtigt. Erzählte, dass er schon mal im Januar durch Schottland gefahren ist. Also keine Touren für uns Warmduschler. Und ein Bett ist uns auch lieber, als der Schlafsack am Boden. Man trifft immer wieder echt interessante Leute. Am Joch oben war es recht frisch mit kaltem Wind. Hinunter ins Sarntal und über den Ritten nach Bozen. Dann gleich ins Eggental und hinauf nach Deutschofen, Hotel gleich gefunden. 265km

26.10. Schöne Tour übers Lavazejoch –Stava – Fleimstal –Rollepass –St. Martino – Fonzaso – Monte Grappa. Landschaftlich einmalig, Straßen manchmal schön, oft feucht und mit Laub bzw. Lärchennadeln bedeckt, aber wenig Verkehr. Einige Baustellen. Unterhalb des Lavazejochs Zwangspause wegen Baumfällarbeiten. Die Straße auf den Monte Grappa war schmal und oft rutschig, aber landschaftlich schön. Der Blick in die Umgebung – alles voller Wolken, nur nach Norden waren die Berge zu sehen. Monte Grappa – das ist ein riesen Friedhof und Denkmäler zum 1. Weltkrieg. Nach Bassano del Grappa war es dann eher neblig und die Zeit lief uns – wie immer – langsam davon. Zurück durchs landschaftlich einmalige, aber verkehrstechnisch fürchterliche Val Sugana. Die steilen Berge links und rechts sind eine imposante Kulisse.

Weiter über den Passo di Manghen, der war noch frei und ohne Eis oben. Landschaftlich schöne Ecke. Dann noch über Cavalese und Aldein zurück nach Deutschnofen. Um 17.30 Uhr waren wir endlich da und ab in die Sauna, Dampfbad und Hallenbad. Morgen wollen wir etwas weniger fahren, um den Wellnessbereich besser genießen zu können. Vom Zimmerbalkon sieht man wirklich Latemar und Rosengarten. Die Nacht vorher war mit viel aufwachen und Wachzeiten etwas lang. Leider liegen wir, wie überall, recht schlecht. Früh schwimmen vor dem Frühstück – mal was ganz anderes.

Pässe: Lavazejoch 1805m, Rollepass 1970m, Monte Grappa 1775m, Passo di Manghen 2047m; Deutschnofen 1357m, tiefster Punkt in Bassano del Grappa 129m, haben einige Höhenmeter gemacht heute. Schöner Tag gewesen. Noch gut Abend gegessen, jetzt sitzen wir noch bei einer Flasche Wein im Aufenthaltsraum. Recht gesprächige Schweizer sind da, auch ganz nett. 284Km

27.10. Sind heute tatsächlich etwas weniger gefahren, nur 273km. Ab kurz nach 10.00 Uhr tanken, formlose Tankquittung auf abgerissenem Schmierzettel – Lavazejoch – Val di Cembra auf der rechten Seite. Fast alles in der Sonne, gute Straße, schöne Kurven, schöne Gegend. Dann kurz (!) durch das Etschtal bis Trient und dann auf den Monte Bondone. Super. Nichts los, schöne Kurven, mal nass, mal trocken. Pause gemacht, warm und windig. Es wird viel gebaut – Häuser und Straßen.

Bergab dann den 30.000ten Kilometer auf die Honda draufgefahren. Blick in die Brenta und Adamello. Schöne Strecke nach unten, zwar wenig Kurven, aber traumhafte Ecke. Lago di Toblino (an der Strecke nach Riva) – idyllisch mit Burg. Ab Sarche dann Richtung Molvenosee – ganz wildes, enges Tal mit den üblichen „runden“, bewaldeten mediterranen Bergen. Am Molvenosee entlang bis Andalo, da rechts in Richtung Mezzolombardo – zwar schön, aber die Kurven waren im Schatten und halt nass. Dann durchs Nonstal zum Mendelpass. Teilweise neu und gut ausgebaut über St. Nicolaus – Kaltern nach Auer. Landschaftlich schön, aber ätzend zu fahren. Weiter nach Auer – super Kurven, dann Aldein –super Blick ins Etschtal und zurück nach Deutschnofen.

Waren um 16.15 Uhr am Hotel. Haben doch mehr Kilometer gemacht als gedacht. Sind dann noch ins Dampfbad, Sauna und schwimmen, Ruheraum mit Latemarblick, noch gut gegessen. Morgen geht’s wieder heim, aber zum schlafen ist das auch besser. Die Nächte sind doch etwas durchwachsen, und der fehlende Schlaf macht sich bemerkbar. 273Km

28.10. Mammuttour nach Hause. Nach unruhiger Nacht bald aufgestanden, nicht schwimmen gewesen, bald gefrühstückt, waren um 10.00 Uhr bereits aus der Garage. Bewölkt, aber nicht sehr kalt. Sind über Birchabruck – Karerpass – Canazei – Fedaiapass – Colle San Lucia zum Giaupass. Gelegentlich musste man schon aufpassen, weil es in den Kurven recht feucht war und oft auch viele Lärchennadeln rumlagen. Schöne, bunte Herbstwälder manchmal schon braun, mache Laubbäume noch rötlich, gelbe, orange und noch grüne Lärchen! Nach 2 Stunden waren wir am Giau. Da ist es einfach schön. Aber die Blöden werden nicht weniger – bleiben doch wirklich in der Kehre mit dem Auto stehen zum fotografieren!

Weiter zum Falzaregopass – Pordoijoch – Sellajoch – Grödner Joch – Würzjoch. Heute war Samstag und doch etwas mehr los, Busse und auch Motorradfahrer. Sind vom Würzjoch dann über eine ganz kleine Straße durch ein ganz nettes Tal nach Lüsen und Brixen. Und ab zum Brenner. Trotz gelegentlicher kleiner Pausen tut das Sitzfleisch ganz schön weh. Um ca. 16.00 Uhr waren wir am Brenner. Es ist nicht viel Verkehr. Keine Schandis, auch in Südtirol wenig Polizei zu sehen, heute eine Kontrolle vor Canazei, gestern nur im Nonstal und eine vor dem Mendelpass. Innsbruck –Zirler Berg – Scharnitz (noch mal tanken) – Kesselberg (viele Autos, zu viele zum überholen) und heim. An um 18.20 Uhr und 424km später.

Super Tour, schönes Wetter, kein Regen! Zum Schluss wurde es langsam kühl, aber es war ja fast schon Abend. Am Walchensee ist uns ein kleines gelbes Auto nachgejagt – Kamikaze. Es ist unangenehm, wenn einem die Autos so auf die Pelle fahren. Da hat mich gestern auch so ein Depp bedrängt, weil ich in den nassen Kurven halt nicht schneller fahren konnte. Naja. Heute war es zwar weit, aber gut zu fahren und wie immer in traumhafter Umgebung. Wir hatten auch wieder viel zu viel zum anziehen dabei. Insgesamt eine wunderschöne Saisonabschlusstour mit guter Fahrt und gutem Hotel mit gastfreundlichen Leuten. Jetzt müssen wir nur noch volltanken und die Mopeds putzen. Dann geht es nächstes Jahr wieder weiter. BMW braucht leider wieder eine neue Batterie, brauchte nach der Pause wieder Starthilfe. Honda braucht Kundendienst, TÜV und einen neuen Hinterreifen. Batterien ausgebaut, Mopeds gewaschen –sehen aus, wie neu. 424km

Gesamt: 1246km

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